Montag, 27. September 2010

Auf Musik-Mission in Bolivien

  Maz-Einsatz mit den Steyler Missionaren in einer Musikschule in San Miguel de Velasco/Bolivien

Liebe Freunde, liebe Interessierten!
Bald mache ich mich auf eine grosse Reise, und werde ein Jahr als Freiwilliger in einen Musikschulprojekt der Steyler Missionare in San Miguel de Velasco arbeiten. Durch dieser Blog möchte ich allen Freunden, Bekannten und Interessierten ermöglichen mich auf diese Reise zu begleiten. 

Wer bin ich? 

Alle, die mich kennen, können dieser Abschnitt freilich überspringen :o)
Ich bin 1979 in Budapest geboren, bin ungarischer Staatsbürger (und bitte von daher gleich um Entschuldigung, wenn mein Deutsch nicht ganz mackellos ist). Mit 8 begegnete ich mich zum ersten Mal mit einem Cello, und seit dieser Zeit sind unsere Wege untrennbar miteinander verbunden. Wir studiereten zunächt in Budapest, und später auf der Kunstuni in Graz, wo ich - wenn der liebe Gott so will - im kommenden Oktober meinen Magisterprüfung absolviere. Wir spielten in zahlreichen Ensembles - sowohl in Budapest wie auch in Graz, und seit einigen Jahren bin ich neben den Studium auch als Cellolehrer tätig.    
Auch ein anderer Begegnung spielte eine grosse Rolle in meinem Leben, und das war die Begegnung mit der Quelle aller Schönheit (so auch die der Musik), und das war Gott selbst, unser Schöpfer und Herr. Unsere Beziehung begann sich im Dienst  in der Liturgie, zu vertiefen, als ich  mit 16 Mitglied eines Kirchenchores wurde.  Im Kreise dieses Chores bin ich dann erst mit 20 getauft und gefirmt worden. Unsere gemeinsamen Weg mit Gott führeten uns dann mehrmals nach Taizé, auf zahlreichen Exerzitien, Treffen und Gebetskreise sowohl in Budapest, als auch in Graz.
Enpsrechend der zwei Sachen die mir wichtig geworden sind, studiere ich seit 2007 auch Musik und Religion auf Lehramt in Graz.

Warum MaZ-Einsatz?  Warum Bolivien? 

Zuerst vielleicht kurz: MaZ ist die Abkürzung für Missionar auf Zeit, und ist ein Projekt, der von vielen Ordensgemeinschaften angeboten wird (so auch von den Steyler Missionaren), der junge Erwachsenen ermöglicht einen Jahr in einen der Sozial- oder Pastoralprojekten des Ordens mit zu leben, zu arbeiten und zu beten (mehr Info unter http://www.missionarin-auf-zeit.de/relaunch/index.php, bzw. MaZ-Programm der Steyler unter: http://www.steyler.de/svd/dcms/sites/svd/oesterreich/maz/index.html).
Und wie ich zur MaZ kam? Einmal mich auf den Weg zu machen, in die dritte Welt zu gehen, Erfahrungen mit Armut zu machen, nach meiner Kräfte etwas für arme Menschen zu tun, und die Erfahrungen in meinem künftigen christlichen Leben in unserem etwas verwöhnteren Europa mitzutragen, diese Gedanke arbeitete schon sehr lange in meinem Hinterkopf. Aber wie? Wohin? und was tun? 
Konkreter sind meine Pläne geworden, als ich von einigen Jahren in dem Missionskalendar der Franziskaner einen Artikel über Musikprojekte in Süd-Amerika und in Bolivien gelesen habe. Das ist der Gegend, wo Jesuiten in 17-18. Jh. die Indios in Reduktionen sammelten und von portugisischen Sklavenhändlern beschützten (zu dieser Thema siehe auch das Film "Mission" info: http://de.wikipedia.org/wiki/Mission_%28Film%29). In diesen Reduktionen - wie San Miguel, mein Einsatzort auch eine war - bedienten sich die Jesuiten auch der Kraft der Musik um den Ureinwohner für das christliche Glauben zu gewinnen. Sie gründeten Chöre und Orchester, die in der Liturgie dienten, und komponierten zahlreiche Musikwerk. Diese hohe Musikkultur ist jedoch nach Vertreibung der Jesuiten nur in Ansätzen geblieben. Heute werden alte Handschriften wissenschaftlich aufgearbeitet, und diese Musik soll wieder lebendig gemacht werden. So werden in diesen einstigen Reduktionsstädte Musikschulen gegründete, um die Jugend diese Erbe wieder beizubringen. 
Und das ist der Punkt, wo ich anknüpfe. Da diese Bewegung noch sehr jung ist, haben diese Musikschulprojekte nur wenige, und mangelhaft gebildete Lehrkrefte, also begann ich mit der Gedanke zu spielen mal hinzufahren um bei diesen Aufbauarbeiten etwas beizutragen. Jetzt, wo sich die Ende meiner Studium als Cellist nähert, habe ich mich entschlossen mir einen Jahr in Bolivien zu leisten, bevor ich meinem Studium auf Lehramt fortsetze. Also machte ich mich ausgehend von diesen Zeitungsartikel auf die Suche, und zwar mit Erfolg: ich fand Michael Heinz, ein Steyler Missionar, der in San Ignacio dient, und dessen Mitbrüder in San Miguel auch eine Kleine Musikschule betreuen, und wo sie mich gerne erwarten. So bin ich auf MaZ-Vorbereitung bei den Steyler Missionare gekommen.