Donnerstag, 4. November 2010

London - Miami - Santa Cruz

Ja, nun bin ich in Bolivien! Zunaechst schreibe ich aus Santa Cruz (mit 2 Mil. Einwohner die groesste Stadt des bolivischen Tieflandes), wo ich am vergangenen Montag in der frueh gelandet bin. Nun bin ich den vierten Tag hier, und warte auf Bruder Adrian, der mich bald nach San Miguel de Velasco abholen soll. Aber mal schoen der Reihe nach!

Die Reise

Also, am vergangenen Sonntag den 31. Oktober stand ich in der Frueh auf - mein Bruder ist erst eine Stunde vorher heimgekommen, und schlief ganz tief - und machte mich auf den Weg Richtung Weathrew Airport. Dass Londoner U-Bahnen etwas unzuverlaessig sind, hat man mir schon Mal gesagt, nun hatte ich den Glueck es auch selber zu erfahren. Zunaechst als ich die Haltestelle Miles End geschlossen fand. Laut Schild: bis 7.15 geschlossen. Komisch: ist es nicht schon 7.20? Was? 6.20??? Ach, ist heute schon Winterzeit??? Ein Glueck, dass die Uhren nach hintern, und nicht nach vorne versetzt worden sind! Ich soll halt den Bus Nr. 205 bis Pandingtown nehmen, und von dortaus mit den U-Bahn weiterfahren, sagt man. Na gut... die Ziet, die ich durch die Zeitumstellung gewann, vergaeudete ich gleich wieder, als der Bus 90 Minuten lang in London City bei jeder Ecke stehen blieb. Dann bei Pandingtown den U-Bahn finden, endlich gefunden kommt er nicht, kommt endlich, faehrt aber nur zwei Stationen weiter, wieder herumlaufen im Londoner untereerdischen Labyrint, noch zweimal umsteigen, ja-ja, sagt ein alter Herr, Sonntag ist kein guter Tag fuer Reisenden...
Na gut, aber letzt endlich fand ich auch noch rechtzeitig aus, von welchem Terminal mein Flug abfliegt (es stand naehmlich nicht auf der Karte...), und stand knapp zwei Stunden vor Abflug in der endlosen Chack-in Reihe... Gott sei Dank!
Und die Reise geht los! Ein langer Flug, mit grosser Umweg ueber Kanada, Ostkueste der Vereinigten Staaten bis nach Miami. In Miami hatte ich dann gerade Zeit genug, um mit den Bus ins Zentrum zu fahren, dort eine Stunde zu spazieren, und dann zurueck zur Flughafen. Mein erstes Mal in der USA, aber was soll ich sagen? Ich war nicht beeindruckt von der hochbegehrten Miami beach... Uebrigens: es war ja der 31. Oktober am Abend, und das heisst auf amerikanisch so viel wie Halloween!!! Also fand ich mich bald in einer grossen Menschenmenge mit Skelett- und Geisterkostuemen... 
Und dann, zurueck zum Flughafen. Und ratet mal, ihr lieben mit-MaZler, wem ich dorch getroffen habe? Adrian! Undser Schweizer MaZ von der Osterwoche!!! Ich wusste zwar, dass er auch nach Bolivien geht, aber auch erst jetzt? Also haben wir uns gegenseitig ueberrascht, und flogen dann mit den selben Flugzeug weiter...
Die Reise verging sehr schnell, da ich die ganze Zeit sprichwoertlich durchgeschlafen habe, und wachte erst bei der Ansage auf, dass wir doch nicht wie geplant einen Zwischenhalt in La Paz machen, sondern direckt nach Santa Cruz fahren. Fuer mich heisst es nur, dass ich zwei Stunden frueher da bin, um so unangenehmer fuer Adrian, der in La Paz nach Cochabamba haette umsteigen sollen. Wie er weiter kam, weiss ich nicht, hoffentlich schreibt er auch bald eine Nachricht.


In Santa Cruz

Bolivia war so nett zu mir, und empfing mich mit bedeckten Himmen, und angenehmen 20-22 Grad Celsius. An den folgenden Tagen sah ich dann keine einzige Wolke mehr, nur strahlender sonne, zunaechst bis zur 35 Grad. 
Pater Helmut (ein Steyler aus der Sued-Schwarzwald) holte mich dann ab, und wir fuhren zu den Haus der Steyler Missionare in Santa Cruz. Das Haus ist am suedslichen Rand des Stadtes, ein Viertel, der von 15 Jahren noch gar nicht existierte. Viele Leute vom Land ziehen hier her um in der Stadt arbeit zu finden. Es leben hier drei Steyler, der schon erwehnte Pater Helmut, dann Casimir aus Polen und der juengste Bruder, Dario aus der Slowakei (ich hoffe die Namen richtig geschrieben zu haben... )
Noch habe ich das Gefuehl mich nicht ganz auf die Zeit hier umgestellt zu haben, oder wie auch immer, ich bin oft sehr muede, und schlafe sehr viel. 

Die Kapelle mit Pater Helmut am Altar
Wie ein kleines Kind, fing ich dann an meine neue Umgebung zu entdecken. Zunaechst nur im Garten, erst spaeter ging ich dann auf einen kleinen Spaziergang in der naehe. Am Dienstag nahm mich Pater Helmut mit auf einer Messe in eine Kapelle in der Naehe, die erste Eindruecke aus der Gemeindeleben Latin-Amerikas. Die Gestaltung einer Durchschnittsmesse gleicht hier einer europaeischer Jugendmesse mit rhythmischen Lieder und Gitarren und Trommeln. Kein Wunder: die Bevoelkerung hier ist wirklich jung! Fasst habe ich das Gefuehl, es gaebe hier mehr Kinder und Jugentliche als Erwachsene!
Und gestern hatte dann Pater Helmut im Innenstadt was zu erledigen, so bin ich mitgefahren, und habe mir die erste Eindruecke ueber das Zentrum (Katedrale und Umgebung) gesammelt.

Die Kathedrale im Innenstadt
Die Maedls aus der Nachbarschaft
Natuerlich nuetze ich alle meiner Freizeit die Sprache zu erlernen. Ich schreibe allen Vokabeln auf, die mir entgegen kommen, und mache auch gewissenhaft mitgebrachte grammatische Uebungen. Ich verstehe schon viele Woerter, manchmal auch zusammenhaengende Saetze, habe mich aber in den ersten Tagen gar nicht getraut den Mund aufzumachen. Nicht einmal die einfachste Begruesungen kamen mir auf den Mund. Mitlerweile waren zwei junge Maedls, Carola und Marcela aus der unmittelbaren Nachbarschaft zu Hilfe, die Abernd den Padres immer Gesellschaft leisten. Sie sind scheibar Stammgaeste hier, kennen alle Steyler Bolivienweit, und Pater Helmut ist ihnen wie ein Ehrengrossvater geworden. Am Anfang hoerte ich das Geschwaetz nur zu. Spaeter, wo die Padres gingen, wollten sie die Fotos ueber die grosse Reise in meinem Camera sehen, das gab gleich Anlass zum sprechen. Carola, die aelterer ist echt eine gute Lehrerin, sie hat Geduld mir alles langsam und auf verschiedensten Weisen zu erklaeren. Gestern Abend war ich sogar schon auf einen kleinen Besuch in ihrem Haus.
Nun kommt Bruder Adrian bald, wir werden hier mein Jahresvisa beantragen, und dann endlich nach meiner Einsatzort, San Miguel fahren. 
Noch ein paar Bilder aus der Gegend:
Die neue Kirche der Pfarei wird erst gebaut...

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